Role of intra-individual variation in the detection of thresholds for DFI and for misclassification rates: A retrospective analysis of 14,775 SCSA® tests.
Von: Preben Christensen1, Robert Fischer2, Wolfgang Schulze2, Vera Baukloh2, Kimberly Kienast2, Graham Coull3 und Erik Parner4
Die Publikation wurde im November 2024 in Andrology veröffentlicht und kann online eingesehen und heruntergeladen werden unter DOI:10.1111/andr.13801 und PMID: 39545580.
Die Analyse von 14 775 DNA-Fragmentierungstests wurde in Zusammenarbeit von SPZ Lab1, Fertility Center Hamburg2, Sims IVF3 (Dublin) und der Universität Aarhus4 durchgeführt.
Die Tests wurden zwischen 2008 und 2022 ausgeführt und zeigen, dass der DFI (DNA-Fragmentierungsindex) in diesem Zeitraum statistisch signifikant angestiegen ist. Die Ergebnisse zeigen auch, dass 52,5 % der untersuchten Männer einen DFI über 15 hatten.
Die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft bei einer IVF-Behandlung ist statistisch signifikant geringer, wenn der DFI über 15 liegt. Bei der ICSI-Behandlung (Mikroinsemination) sinkt die Chance auf eine Schwangerschaft ähnlich stark, wenn der DFI über 25 liegt. Mit steigendem DFI erhöht sich das Risiko, dass ein Paar öfter enttäuschende Fruchtbarkeitsbehandlungen erlebt.

Bewertung der Integrität der Spermien-DNA und Auswirkungen auf das Ergebnis von ICSI-Behandlungen.
von Preben Christensen und Anders M. Birck
Veröffentlicht in Springer: Intracytoplasmic Sperm Injection 2018, S. 63-84.
Die genaue und korrekte Messung der DNA-Integrität von Spermien ist eine wesentliche Methode für eine wirksame Fruchtbarkeitsbehandlung, die sowohl Probleme bei Männern als auch bei Frauen im Blick hat.
Diese Übersicht konzentriert sich auf die Verwendung des Sperm Chromatin Structure Assay (SCSA) und der Durchflusszytometrie, die in Verbindung mit einer gründlichen Qualitätskontrolle sehr hochwertige Ergebnisse gewährleisten.
Ein erhöhter Grad an DNA-Schäden in Spermien hat einen sehr großen Einfluss auf die natürliche Fertilität und die Chancen für eine Schwangerschaft bei der Inseminationsbehandlung (IUI). Bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und der Mikroinsemination (ICSI) sind die Auswirkungen zwar geringer, aber immer noch signifikant.
Ungeachtet der Auswahl der besten Embryonen für den Transfer deutet eine wachsende Zahl von Studien darauf hin, dass DNA-Schäden zu Schwangerschaftsverlusten führen und sich auch negativ auf die Gesundheit des Fötus auswirken können.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass Männer mit eingeschränkter Fertilität langfristig auch ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl schwerer Krankheiten haben, darunter Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn die verminderte Fertilität des Mannes auf eine erhöhte Schädigung der DNA zurückzuführen ist, ist es daher wichtig, eine gründliche Untersuchung durchzuführen.

Spermien-DNA-Schäden und klinische Empfehlungen.
von: Preben Christensen und Peter Humaidan
Veröffentlicht in Transl Androl Urol. 2017;6(Suppl 4): S. 607–9. doi: 10.21037/tau.2017.03.34
In der Diskussion über die klinische Anwendung von Spermien-DNA-Tests wird meist der Begriff „DNA-Fragmentierung“ verwendet, der auf der „überholten“ Hypothese beruht, dass die DNA von Spermien stabil ist und sich nicht verändert.
Die neue „zweistufige“ Hypothese geht davon aus, dass die DNA in den Samenzellen von Männern mit eingeschränkter Fertilität eine erhöhte Fragilität aufweist und daher während der Reise der Spermien zur Eizelle und deren Befruchtung leicht beschädigt werden kann. Die Schädigung ist ein dynamischer und fortschreitender Prozess, der letztlich zu doppelsträngigen DNA-Brüchen führt, wodurch die DNA in Fragmente zerfällt (d.h. fragmentiert).
Die neue Hypothese erklärt, warum die verschiedenen Arten von Fruchtbarkeitsbehandlungen in unterschiedlichem Maße betroffen sind. Bei einem Mann mit eingeschränkter Fertilität ist es wichtig, die möglichen Gründe für die erhöhte DNA-Fragilität zu klären.
Unabhängig von der Art der Fruchtbarkeitsbehandlung wirkt sich die Korrektur dieser Faktoren positiv auf das Ergebnis der Behandlung aus und könnte auch zur Gesundheit des geborenen Kindes beitragen.